Sally Perel war in den letzten drei Jahrzehnten mindestens fünfmal zu sehen, zuletzt am 13.Juni 2016; und es war immer ein beeindruckendes Erlebnis.
Er war nicht nur ein Zeitzeuge des Nationalsozialismus, sondern auch ein großartiger und warmherziger Mensch und ein brillanter Erzähler, der bei seinen Besuchen an der OPG hunderte von Schülerinnen und Schülern und dutzende von Kolleginnen und Kollegen in seinen Bann gezogen hat. Bei den Schilderungen seiner Erlebnisse in der "Haut des Feindes" (er "arbeitete" für die Wehrmacht und besuchte eine HJ-Schule in Brauschweig) und seinen Mahnungen an alle jungen Menschen, sich niemals von Hass und Intoleranz gegenüber Andersdenkenden leiten zu lassen, hätte man jedes Mal eine Stecknadel fallen hören können.
Er hat oft über seine innere Zerrissenheit berichtet, zwischen dem jüdischen Jungen Shlomo Perel, dem sein Vater zum Abschied gesagt hatte: „Vergiss nicht, wer du bist“, und dem „Volksdeutschen“ Josef Perjell, der den letzten Worten seiner Mutter folgte, die ihm mit auf dem Weg gegeben hatte, alles zu tun, um zu überleben. Aber Sally Perel hat nicht nur über sich erzählt; er wollte mit den heutigen Jugendlichen ins Gespräch kommen, um sie aufzuklären. Bei seinem OPG-Besuch am 12. März 2008 sagte er: „Ich möchte euch impfen gegen eine erneute braune Gefahr".
Wir gedenken als OPG-Gemeinde dieser großen Persönlichkeit und trauern mit den Angehörigen und Freunden.
(Ein Bericht von Klaus Droste)