Olof Palme
Der Rat der Gemeinde Hiddenhausen hat der Gesamtschule bei ihrer Gründung den Namen des schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme gegeben, der bei einem Attentat am 28. Februar 1986 getötet worden ist. Sein Name steht für Frieden, Freiheit und den Ausgleich unterschiedlicher Interessen.
Olof Palmes Lebensdaten:
- Am 30. Januar 1927 wird Olof Joachim Palme als Sohn einer wohlhabenden Bürgerfamilie in Stockholm geboren. Von 1932 bis 1938 besucht er eine Privatschule in Stockholm. Bereits im Alter von 7 Jahren verliert er seinen Vater.
- 1938 wechselt er auf ein Internat.
- Seine schulische Laufbahn beendet er 1944 als 17-jähriger mit dem Abitur.
- 1946 beginnt er ein Jurastudium in Stockholm und setzt es für zwei Jahre in den USA fort. Er beendet es 1953 in Stockholm.
- Während seines Studiums ist er als Sekretär und Vorsitzender der Vereinigten Schwedischen Studentenschaften tätig.
- Seit 1953 ist er Mitglied der Schwedischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei.
- 1956 heiratet Palme seine Frau Lisbet. Mit ihr hat er drei Söhne.
- 1957 wird Palme erstmals Abgeordneter des Schwedischen Reichstags und ist jüngstes Parlamentsmitglied.
- 1965 wird Olof Palme Minister für Verkehr.
- 1967 wechselt er seinen Kabinettsposten und wird Minister für Unterricht und Kultur. In diesem Amt leitet er eine umfassende Reform des Schulsystems hin zu einer Schule für alle Kinder ein.
- 1968 nimmt Palme an der großen Anti-Vietnamkriegs-Demonstration in Stockholm teil, womit er in den USA starke Verstimmung auslöst.
- 1969 wird Palme zum Vorsitzenden der Sozialdemokraten Schwedens gewählt; kurz danach wird er Ministerpräsident Schwedens. Er löst Tage Erlander ab, der ihn als jungen Politiker gefördert und zum Nachfolger „aufgebaut“ hat.
- 1976 muss Palme nach einer Wahlniederlage das Amt des Ministerpräsidenten abgeben.
- 1977 wird Palme Mitglied der nach Willy Brandt genannten „Brandt-Kommission“, die sich mit der internationalen Entwicklung, vor allem mit der Frage der ungerechten Verteilung zwischen Dritter und Erster Welt beschäftigt.
- 1980 wird er UNO-Vermittler im Konflikt Iran - Irak und gründet die nach ihm benannte internationale Palme-Kommission für „Abrüstung und Sicherheitsfragen“.
- 1982 wird Palme nach sechs Oppositionsjahren erneut Schwedens Ministerpräsident. Die von ihm geführten Sozialdemokraten verteidigen die Mehrheit auch 1985.
Am 28. Februar 1986 wird Olof Palme nach einem Kinobesuch im Zentrum von Stockholm erschossen.
„Die Ermordung Olof Palmes hat weltweit Entsetzen und Trauer ausgelöst. Olof Palme gehörte zu den wenigen Politikern, die sich in Ost und West, in Nord und Süd über die Blockgrenzen hinaus Ansehen verschafft haben. Seiner weltweit wirksamen internationalen Initiativen wegen, aber auch des von ihm wesentlich bestimmten innenpolitischen Weges Schwedens.
Ein erfolgreicher Innenpolitiker, ein leidenschaftlicher Kämpfer für Frieden und Menschenrecht!“
Aus:
Olof Palme, Freimut Duve (Hrsg.): Olof Palme. Er rührte an die Herzen der Menschen. Reden und Texte. Rowohlt, Reinbek 1986