Teilnahme an der Deutschen Schülerakademie
Marie aus der Q1 erhielt die Möglichkeit in den Sommerferien einen Kurs auf der Deutschen Schülerakademie zu besuchen. Lesen Sie hier ihren ausführlichen Bericht:
Die Schülerakademie ist ein Programm, bei dem man 16 Tage gemeinsam mit anderen Jugendlichen und dem Akademieteam zusammen lebt und arbeitet. Die meisten Schüler kommen aus Deutschland, jedoch kamen dieses Jahr auch Schüler aus dem Ausland auf die Akademie Waldenburg, unter anderem aus Frankreich, Italien und Ecuador. Die Akademie Waldenburg bestand aus 6 Kursen: 2.1 Mit Mathe gegen HIV; 2.2 Der geheime Code der Gase; 2.3 Leitungsbahnen im Fokus; 2.4 Fortschritt ‑Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter; 2.5 Die Erfindung der Alpen; 2.6 Philosophie: Kunst oder Wissenschaft?. Gemeinsam mit den Kursleitern arbeitet und diskutiert man über die verschiedenen Fachbereiche. Neben dem täglich sechsstündigen Kursunterricht gab es viel Freizeit, in denen die Teilnehmer verschiede KüAs (Kurs übergreifende Angebote) nutzen konnten. Diese waren unter anderem Fremdsprachen-Kurse, Diskussionen über Themen jeglicher Art, Tanzen oder Tischtennis.
Ich war im Kurs 2.5 „Die Erfindung der Alpen“. Zur Vorbereitung auf die Akademie haben wir einen Reader zugeschickt bekommen, der verschiede Texte, Gedichte, Tagebucheinträge und Sagen auf 115 Seiten umfasst. Im Kurs untersuchten wir aus diskurs- und raumtheoretischer Perspektive anhand literarischer, philosophischer und politischer Texte, wie eine vermeintliche eindeutige Gegebenheit immer wieder neu erscheinen kann. Kurz gesagt haben wir uns damit beschäftigt, wie und warum die Wahrnehmung der Alpen (eines Raumes) sich verändert hat und wie diese Auswirkungen das Leben bis in die heutige Zeit prägt. Dazu haben wir analytische Diskussionen geführt und diese durch praktische und kreative Übungen ergänzt.
Allerdings haben wir nicht nur immer im Kurs gearbeitet, wir hatten auch viele Möglichkeiten die anderen Teilnehmer der Akademie kennenzulernen und mit ihnen Zeit zu verbringen. In dieser Zeit konnten die Teilnehme*innen ihre eigenen Kurse vorschlagen, egal ob Themen, wie Musik, Literatur, Kunst oder Sport, es wurden jeden Tag neue Dinge angeboten und von den Akademieleitung alles ermöglicht. Die besten KüAs meiner Meinung waren die Diskussionen über Resonanz, die vielseitigen Sportangebote, der Spanischkurs und natürlich zum Abschluss der Karaoke Abend. Es gab nie Zeit sich zu langweilen.
Das Tolle war, dass sich der Unterricht in den Kursen ganz von dem gewohnten Unterricht aus der Schule unterschied. Zum einen ist die Athmosphäre ganz anders, man wird zu nichts gezwungen und zum anderen ist der Lernprozess ein ganz anderer. Man bekommt von den Kursleitern großes Vertrauen selbstständig seine Aufgaben zu bearbeiten und sich dafür zum Beispiel draußen auf den Hof zu setzten und die Ergebnisse anschließend dem Kurs zu präsentieren. Diese offene Gestaltungsform der eigenen Lernprozesse erlebt man in diesem Ausmaß in der Schule kaum. Einer der größten Unterschiede ist, dass man nicht bewertet wird, man ist an der Schülerakademie, weil man sich für das Thema interessiert und Spaß daran hat etwas Neues zu lernen. Alle Teilnehmer*innen wollen, egal ob im Kurs oder bei den KüAs, neue Sachen ausprobieren und neue Erfahrungen sammeln, ohne den Zwang zu haben, bewertet zu werden und gut sein zu müssen.
Ein weiteres Erlebnis war der „Rotationstag“. Bei diesem hat man sich mit den Kursteilnehmer*innen aus seinem Kurs in Zweier- bis Dreiergruppen zusammengesetzt, eines der besprochenen Themen zusammengefasst und eine Präsentation erarbeitet. Anschließend stellte jede Gruppe dem andern Kursen gegenseitig seine Präsentations-themen vor. Ich fand es sehr interessant die anderen Kursthemen zu erfahren und bereue es ein bisschen nicht einen anderen Kurs gewählt zu haben, da die Präsentationen so ansprechend gestaltet wurden.
Am Ende möchte ich zusammenfassen, dass es für mich einer der besten Erfahrungen war, die ich gemacht habe. Ich hatte die Chance so viele nette Menschen kennen zu lernen und mir viel neues Wissen aneignen zu können. Auch wenn man die anderen Teilnehmer erst zwei Wochen kennt, vermisst man sie jetzt schon alle. Jeder der die Möglichkeit hat, die Schülerakademie zu besuchen, sollte diese Chance auf jeden Fall nutzen! Ich empfehle sie jedem weiter.