OPG pflanzt einen eigenen Klimawald an

Wald ent­steht auf 12.500 Qua­drat­me­tern – drei Wald­ar­ten und elf ver­schie­de­ne Baum­sor­ten

(Ein Bericht von Jana Göb — HK vom 02.02.2024)

Bild oben: Chris­ti­na Jan­ning (Mit­tel­stu­fen­lei­tung), Oli­ver Leim­b­rock (Schul­lei­tung), Tobi­as Vene­ma (Leh­rer), Erwin Stef­fen (stell­ver­tre­ten­der Bür­ger­meis­ter), Joa­chim Bur­ger (Leh­rer), Andre­as Hüff­mann (Bür­ger­meis­ter), Vol­ker Braun (Lei­ter des Umwelt­amts) und die stell­ver­tre­ten­de Land­rä­tin Doro­thee Schus­ter set­zen gemein­sam ein Kli­ma-Denk­mal mit dem OPG-Kli­ma­wald. Im Hin­ter­grund pflan­zen die Schü­ler die Jung­pflan­zen ein.

Die Olof-Pal­me-Gesamt­schu­le hat im Okto­ber 2021 durch einen Spon­so­ren­lauf knapp 33.000 Euro gesam­melt, was den Start­schuss für das größ­te Pro­jekt der Schu­le in den ver­gan­ge­nen 20 Jah­ren bedeu­te­te: einen eige­nen Kli­ma­wald pflan­zen. „Der Spa­ten muss erst die Erde auf­lo­ckern. Super, jetzt zusam­men die Lei­ne straff span­nen und ein­pflan­zen.“ Am Mitt­woch erleb­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der OPG einen ganz beson­de­ren Unter­richt: Mit­hil­fe von Leh­rern und den Mit­ar­bei­tern
der Bio­lo­gi­schen Sta­ti­on Ravens­berg lern­ten sie, gemein­schaft­lich mehr als 5000 Bäu­me zu pflan­zen, um einen gan­zen Wald auf­zu­fors­ten. Aus der Idee, mit jeder Klas­se einen Baum zu pflan­zen, hat­te sich das Vor­ha­ben zu einem ehr­gei­zi­gen Kli­ma­wald­pro­jekt ent­wi­ckelt – auf einer Flä­che von 12.500 Qua­drat­me­tern neben der Streu­obst­wie­se an der Hans- Böck­ler-Stra­ße in Hid­den­hau­sen. „Als wir damals das Geld des Spon­so­ren­laufs zähl­ten, waren wir alle erst ein­mal fas­sungs­los über die­se unglaub­lich
hohe Sum­me und uns wur­de klar, dass wir damit viel mehr tun kön­nen als ein paar Bäu­me zu pflan­zen – wir pflan­zen einen gan­zen Wald“, berich­te­te Leh­rer Tobi­as Vene­ma über die Ent­wick­lung des Groß­pro­jekts. „Wir haben vor­ab den Kin­dern erklärt, wie wich­tig die Akti­on für unse­re Erde ist Wir holen aktiv C02 aus der Luft und packen gemein­sam an, um dem Kli­ma­wan­del ent­ge­gen­zu­wir­ken“, beton­te
Leh­rer Joa­chim Bur­ger, der­mit einem Klemm­brett unter dem Arm die Schü­ler am Mitt­woch in die ver­schie­de­nen Wald­ab­schnit­te auf­teil­te. Nach einer erfolg­rei­chen Streu­obst­wie­sen-Anla­ge im Febru­ar 2023 und einer Exper­ten­ta­gung im März des­sel­ben Jah­res, bei der die Aus­wahl der Bäu­me für den Kli­ma­wald bespro­chen wor­den war, hat­te die Olof-Pal­me-Gesamt­schu­le bereits im April 2023 einen Umwelt­preis des BUND für das Pro­jekt erhal­ten. Im Dezem­ber war das Are­al ein­ge­zäunt und Mit­te Dezem­ber die Bäu­me aus dem Kal­le­tal und Vers­mold gelie­fert wor­den. Der Pflanz­tag am 31. Janu­ar war nun ein Gemein­schafts­er­leb­nis, bei dem die gesam­te Schu­le aktiv mit­half, einen eige­nen Kli­ma­wald zu
erschaf­fen. „Es läuft sehr gut, ein Spa­ten ist gebro­chen, ein paar weni­ge Bäu­me muss­ten nach­jus­tiert wer­den, aber es sind alle mit Eifer dabei“, erklär­te Schul­lei­ter Oli­ver Leim­b­rock. Die Flä­che, ehe­ma­li­ges
Acker­land, wird der Schu­le von der Gemein­de Hid­den­hau­sen zur Ver­fü­gung gestellt. Dafür war vor­ab ein
Flä­chen­tausch mit den Besit­zern einer anlie­gen­den Pfer­de­kop­pel ein­ge­gan­gen wor­den. Jeweils in Grup­pen von 200 Schü­lern und Schü­le­rin­nen, also sie­ben Klas­sen pro Pflanz­ein­satz, kam also die gesam­te Schu­le zum Schwei­chel­ner Wald spa­ziert. In Zwei­er­teams wur­den ent­lang von Richt­schnü­ren, die den
opti­ma­len Pflanz­ab­stand anga­ben, ins­ge­samt um die 14 Bäu­me pro Schü­ler­team gepflanzt. Dabei wur­den drei ver­schie­de­ne Wald­ar­ten – Buchen­misch­wald, Eichen­misch­wald und Weißtanne/Vogelbeere – mit ins­ge­samt elf ver­schie­de­nen Baum­sor­ten aus­ge­wählt, um eine mög­lichst gro­ße Viel­falt zu gewähr­leis­ten. Außer­dem wur­de ein Wald­rand ange­legt mit Sträu­chern wie Holun­der, Wild­ro­se und Hart­rie­gel. Auch kli­ma­re­sis­ten­te Bäu­me wur­den ein­ge­streut, erklär­te Vol­ker Braun, Lei­ter des Umwelt­amts Hid­den­hau­sen.
Er stand der Schu­le gemein­sam mit den Forst­äm­tern Arns­berg und Min­den mit Rat und Tat zur Sei­te, von
den Geneh­mi­gun­gen bis zur Aus­wahl pas­sen­der Pflan­zen. Die Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr Hid­den­hau­sen unter­stütz­te die Akti­on durch Bereit­stel­lung einer Hygie­ne­sta­ti­on für die Schü­ler und über­nahm die Not­fall­ver­sor­gung. „Jeder, den wir frag­ten, ob er uns bei die­sem Vor­ha­ben hel­fen kön­ne, sag­te begeis­tert ja – hier haben sich ganz vie­le Men­schen ins Zeug gelegt“, so Tobi­as Vene­ma. Nach geta­ner Arbeit gab es
für die Schü­ler und Schü­le­rin­nen wär­men­den Punsch am Wald­rand. „Es war schon sehr anstren­gend, denn der Spa­ten ging sehr schwer in die nas­se Erde – trotz­dem wis­sen wir, dass wir hier etwas Gutes fürs Kli­ma tun“, erzähl­te Finn Schulz, der in sei­nem Team acht Bäu­me pflanz­te. Da das ehr­gei­zi­ge Ziel, alle Bäu­me an einem ein­zi­gen Tag ein­zu­pflan­zen, am Ende des Schul­tags nicht erreicht wur­de, berief die Schu­le spon­tan noch einen wei­te­ren Pflanz­tag für Don­ners­tag (1. Febru­ar) ein. Mit dem Kli­ma­wald setzt die Olof-Pal­me-Gesamt­schu­le nicht nur ein Zei­chen für den Umwelt­schutz, son­dern schafft auch eine Grund­la­ge für zukünf­ti­ge For­schungs­pro­jek­te. Die Schü­ler und Schü­le­rin­nen der OPG wer­den den Wald in den
kom­men­den Jah­ren inten­siv erfor­schen und dabei Fra­gen zur Arten­viel­falt, Kli­ma­re­sis­tenz und Ent­wick­lung der Bäu­me beant­wor­ten. Der Kli­ma­wald wird durch einen Wild­zaun vor Rehen und Wild­schwei­nen geschützt, um die nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung des Wal­des sicher­zu­stel­len. „Bereits nach
fünf bis zehn Jah­ren wer­den vie­le Sor­ten manns­hoch gewach­sen sein, und in 20 Jah­ren haben wir einen aus­ge­wach­se­nen Wald“, erklär­te Vol­ker Braun.

Bild oben links: Tali­tha und Sora­ya wär­men sich nach geta­ner Arbeit mit Punsch auf. Sie pflanz­ten in Zwei­er­teams für die Klas­se 10.
Bild oben Mit­te: Anne­lie und Jule aus der Klas­se 9 yoda sind am Pflanz­tag für die Rot­bu­chen zustän­dig.
Bild oben rechts: Die Leh­re­rin­nen Ruth Wein­berg und Chris­ti­na Jan­ning pflanz­ten gemein­sam mit ihren Schü­lern an.

Bild unten links: Nach geta­ner Arbeit gab es für die Schü­ler und Schü­le­rin­nen wär­men­den Punsch am Wald­rand.
Bild unten Mit­te: An so einem Tag muss alles geplant sein – Leh­rer Tobi­as Vene­ma erklärt den Klas­sen, wel­cher Baum wo gepflanzt wer­den soll.
Bild unten rechts: Die ein­zel­nen Jung­pflan­zen wur­den vor­ab mar­kiert, um sie in die pas­sen­den Berei­che zu pflan­zen – es ent­ste­hen drei Misch­wäl­der mit ins­ge­samt 11 Arten.

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