Delegation aus der schwedischen Partnerstadt Kungälv zu Gast in Hiddenhausen
HIDDENHAUSEN(WB) Eine Delegation der schwedischen Gemeinde Kungälv hat von Montag bis Mittwoch Unternehmen besucht und sich Projekte in der Gemeinde Hiddenhausen angesehen. Künftig sollen die ohnehin guten Beziehungen intensiviert werden.
Seit 34 Jahren besteht die Städtepartnerschaft Hiddenhausens mit der südschwedischen Kommune Kungälv. Regelmäßige Schüleraustausche stehen ebenso auf dem Programm wie gegenseitige Delegationsbesuche. Acht Schweden, angeführt von Bürgermeister Miguel Odhner, besuchten unter anderem die Unternehmen Peter/Lacke, die auch Volvo beliefern, den Blockheizkraftwerk-Hersteller Sokratherm und die Herforder Brauerei.
Beide Kommunen erarbeiten gerade ein Konzept für einen Mitarbeiteraustausch. Man wisse noch nicht, wie viele Mitarbeiter jeweils wechseln sollen. Doch die Zusammenarbeit soll auf jeden Fall vertieft werden, so Bürgermeister Andreas Hüffmann. Für den personellen Austausch angedacht sind zunächst die Bereiche Umweltschutz und Sonderschulbereich.
Zudem wurde eine Vereinbarung zur zukünftigen Zusammenarbeit getroffen. Sie umfasst die Bereiche Tourismus, Wirtschaft, Kultur, Solarenergie, aber auch Völkerverständigung und Demokratiearbeit.
Andreas Hüffmanns schwedischer Amtskollege Miguel Odhner beschwört den europäischen Geist in schwierigen Zeiten. „Dieser Tage ist es besonders wichtig, Freundschaften zu pflegen“, sagt er und meint die Weltlage mit einem Krieg in Europa. „Jetzt ist die Zeit zusammenzukommen und Europäer zu sein.“ Schweden ist infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine seit März 2024 ein Nato-Mitglied.
Mit Joel Görsch war auch der Beauftragte für Wirtschaftsentwicklung für den Großraum Göteborg mitgereist, der sich die Hiddenhauser Geschäftspartner großer Unternehmen aus dem Großraum Göteborg, wie Peter/Lacke, einmal ansehen wollte. Auch über die Erfahrung der Schweden mit Solarenergie wird ein Kompetenzaustausch stattfinden.
Kurz vor ihrer Rückreise sahen sich die Schweden noch den Klimawald in Schweicheln-Bermbeck an. Gemeindesprecherin Ulrike Bleimund erklärte, dass besonders viele, interessierte Nachfragen gekommen seien, als die deutsche Delegation in Kungälv von dem Projekt berichtet hatte. „Also wollten wir ihnen das einmal vor Ort zeigen“, sagt sie.
Lehrer Dr. Joachim Burger berichtet, wie zu Beginn vergangenen Jahres die Schüler der Olof-Palme-Gesamtschule rund 5000 Bäume anpflanzten. Die Besucher stellen Fragen nach der Organisation, wie das neue Waldstück gepflegt werden soll oder ob das Geld ausreicht.
Beeindruckt zeigen sie sich von der Spendensumme von 33.000 Euro, die beim Sponsorenlauf zusammenkamen und dass davon immer noch Geld für ein zweites Waldstück übrig sei. In Kungälv seien Obstbäume gepflanzt worden, um Menschen und Insekten gleichermaßen nützlich zu sein.
Kurz bevor sich die schwedischen Partner auf die Rückreise machen müssen, um ihre Fähre in Kiel zu erwischen, überreicht Miguel Odhner dem scheidenden Fraktionsvorsitzenden der Christdemokraten, Marcus Söhnchen, eine Ehrenmedaille der Stadt Kungälv.
Das Partnerschaftstreffen wird von der Landesinitiative „Europa-Schecks“ des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei des Landes NRW unterstützt.
(WB, 04.10.25 Von Leonie Bürck)



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